Projekte

Ein neues Format hat es an die HSAKA der Oberstufe geschafft

Veröffentlicht am 1. September 2022 im Burg-Blog von ; zuletzt geändert: 21. Oktober 2022

Autor: Yannick Müller


Würdest du gerne mal ein eigenes Brettspiel entwickeln? Oder eine neue Sportart ausprobieren? Dein eigenes „Werwolf“-Spiel entwickeln und gemeinsam mit anderen Schülern und Schülerinnen viel Spaß haben, während du das Programm auf der Burg selbst mitbestimmst? Das 2021 neu eingeführte Konzept der „Projektzeiten“ machte das alles möglich.

Beginnend am 26.08. konnten wir um das Wochenende herum gemeinsam mit anderen Interessierten unseren eigenen Projektideen nachgehen. Ich selbst habe an einigen der angebotenen Projekte teilgenommen und möchte in diesem Beitrag über meine Erfahrungen mit dem neuen Konzept berichten, weil ich es wirklich spannend finde und du unbedingt davon wissen solltest, bevor du selbst auf die Burg kommst – denn vielleicht hast du ja selbst eine großartige Idee, über die du dir schon vorher Gedanken machen kannst.

Ein vielseitiges Angebot dank vieler kreativer Menschen

Dass die Menschen bei der Hessischen Schülerakademie sehr kreativ und vielseitig interessiert sind, wird spätestens bei dem wirklich großen Projektangebot deutlich.

Eine Pinnwand mit einem Zeitplan der geplanten Projekte

Alle Projektideen wurden auf dieser Tafel und im Burg-Pad schriftlich zusammen mit dem Veranstaltungsort und dem zeitlichen Rahmen festgehalten.

Die Qual der Wahl

Wir konnten uns dann täglich zwischen verschiedenen Projekten für eins oder zwei entscheiden. Ziel aller Projekte war es, dass alle Teilnehmer etwas Neues lernen oder gemeinsam etwas Bestimmtes erschaffen. Innerhalb der ersten Tage bestand für uns auch noch die Möglichkeit, ein eigenes Projekt in das Angebot zu integrieren. Das habe ich selbst nicht gemacht, würde es jedoch allen empfehlen, die eine gute Idee für ein Projekt haben. Dafür habe ich an einigen sehr unterschiedlichen Projekten teilgenommen und sehr einzigartige Erfahrungen gemacht.

Um dir zu veranschaulichen, was genau ich in den Projekten gemacht habe und wie mir die einzelnen Projekte gefallen haben, möchte ich jetzt gerne auf diese etwas genauer eingehen.

Ultimate Frisbee

Zu Beginn des Projektes Ultimate Frisbee, das an zwei verschiedenen Tagen stattfand, ging es vorerst um eine Vermittlung der Grundtechniken für die vielen Anfänger in der Gruppe, zu denen auch ich gehörte. Unser Fokus galt den zwei verschiedenen Wurftechniken (Vorhand- und Rückhandwurf), der Positionierung der Beine vor dem Abwurf sowie dem Fangen.

Zwei Personen beim Ultimate Frisbee

Um diese Techniken zu erlernen, gab uns der Leiter des Projekts eine kurze Einführung in die verschiedenen Bewegungsabläufe und später spielten wir uns dann das Frisbee über den neu gelernt Vorhandwurf sowie den Rückhandwurf mit einem oder zwei Partnern zu. Ich selbst habe dabei anfangs sehr viele Fehler gemacht und musste deswegen oftmals den Hügel hinter der Burg hoch- und runterlaufen.

Nach ca. einer Stunde und dem erfolgreichen Meistern der beiden Wurfarten wagten wir uns alle gemeinsam an ein Teamspiel. Dafür teilten wir uns in zwei Teams auf. Ziel des Spiels war es, sich zunächst 7 Pässe zuzuspielen, bevor mit einem weiteren gezielten Pass zu einem Teammitglied innerhalb einer markierten Zone ein Punkt erzielt werden konnte. Schnell zeigte sich, dass das gar nicht so einfach war wie gedacht. Obwohl wir uns schon ziemlich gut zuspielen konnten, war die mittlere Zone meist von vielen gegnerischen Spielern besetzt, die uns ein Durchkommen sehr schwer machten.

Das Projekt hat mir sehr gut gefallen. Die Übungsphasen am Anfang waren sehr lehrreich und wurden leicht verständlich erklärt. Das anschließende Spiel hat mir ebenfalls viel Spaß gemacht. Obwohl die Teams insgesamt nicht viele Punkte erzielt haben, war das Teamspiel sehr spannend und zu jeder Zeit stark umkämpft. Außerdem haben alle sehr schnell viele Fortschritte erzielt und es wurde sich gegenseitig viel unter die Arme gegriffen. Das alles macht das Projekt aus meiner Sicht sehr empfehlenswert für alle, die die Möglichkeit haben, daran teilzunehmen.

Und ein kleiner Fun Fact zum Schluss: Beim Frisbee als professioneller Sportart gibt es keinen Schiedsrichter, sondern die Spieler diskutieren jeden Konflikt untereinander aus.

Ein eigenes Werwolf“-Spiel für die HSAKA

Das nächste Projekt fand an einem Ort statt, an dem Brettspiellegenden geboren werden und bis maximal 1 Uhr reger Austausch stattfindet – gemeint ist die Torschenke.

Hier haben wir unsere eigene Version eines „Werwolf“-Spiels für die HSAKA entworfen. Das funktioniert gemäß dem Spielprinzip des Originals, wurde jedoch um weitere Spielmechaniken und einzigartige Charaktere mit ebenfalls einzigartigen Eigenschaften ergänzt (- dass die Menschen bei der Hessischen Schülerakademie sehr kreativ sind, habe ich ja schon erwähnt).

Drei Personen an einem Tisch in der Torschenke, diskutierend

Der Entstehungsprozess hat uns alle auf unterschiedliche Weise involviert. Zuerst haben wir in drei Gruppen „gebrainstormt“, wie wichtige Charaktere und Mechaniken aus dem Original in unsere HSAKA-Version übersetzt werden können. Anschließend wurde darüber nachgedacht, welche Rollen und Mechaniken würdig einer Ergänzung wären. Anschließend wurde im Plenum über die Ideen aller Gruppen diskutiert, ein Matchplan erstellt und sich an die Umsetzung gemacht.

Kapitalismuskritik

In dem Projekt „Kapitalismuskritik“ haben wir uns gezielt mit dem Kapitalismus unserer heutigen Zeit beschäftigt. Innerhalb einer kleinen Gruppe wurden hierfür zunächst alle Grundannahmen des Kapitalismus gesammelt. Gleichzeitig galt unser Fokus auch den Problemen, die unser heutiger Kapitalismus mit sich bringt.

Um diese zu veranschaulichen, ging es für uns nach draußen auf den Burghof. Hier versuchten wir gemeinsam, die Einkommensverteilung in Kanada für einen großen Zeitraum im 20. Jahrhundert zu simulieren. Dafür wurden fünf Schichten in Abhängigkeit von ihrem Einkommen angenommen und durch jeweils eine Person repräsentiert. Für einen Einkommenszuwachs von je 10.000€ durfte ein Schritt nach vorne gemacht werden. Das Ergebnis unseres Experiments ist sehr beeindruckend: Obwohl wir alle den gleichen Startpunkt hatten, entstanden bereits nach kurzer Zeit sehr große Abstände zwischen den einzelnen Personen.

Nach dem sehr eindrucksvollen Experiment haben wir uns in einem kleinen Lesekreis mit kurzen Artikeln zu Themen wie der „Bildung im Kapitalismus“, der „Gemeinwohl-Ökonomie“, dem „Sozialismus“ etc. befasst, um die gewonnenen Eindrücke in einem abschließenden Plenum zu besprechen und diskutieren.

Während dem Projekt hatte ich viel Spaß. Zudem habe ich viele Einblicke dazugewonnen. Mein Fazit, dass ich in dem Abschlussplenum bereits formuliert hatte, lautet, dass ich durch den Austausch in dem Projekt in Zukunft offener und empfänglicher für Themen solcher Art sein werde.

Mein persönliches Fazit zur Projektzeit  

Ich habe jetzt schon oft erwähnt, dass mir die Projektzeit besonders gefallen hat – und ich halte es auch für sehr wahrscheinlich, dass sie euch ebenfalls gefallen wird. In ihr wurden einfach sehr viele lustige Momenten geboren, die später in Memes für die Ewigkeit festgehalten wurden. Aber auch ohne Memes werde ich mich wohl noch lange an Einiges aus der Projektzeit erinnern: Neben den Memes überleben eben auch noch einige andere, innerhalb der Projektzeiten entstandenen „Ergebnisse“, wie das „Werwolf“-Spiel, unsere Zeit an der HSAKA. Die Projektzeit war einfach sehr lehreich und spannend, und verdient es daher, auch in Zukunft Bestandteil der HSAKA zu sein.
Ich hoffe, dass du aus meinem Beitrag viel über die Projektzeit erfahren hast. Vielleicht wirst du ja dazu inspiriert, bei der nächsten Hessischen Schülerakademie selbst etwas zu der Gestaltung der HSAKA beizutragen. Und wenn du gute Projektideen hast, dann teile sie doch gerne auch jetzt schon mit uns!

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